Mittwoch, 5. Oktober 2011
Wer wie ich in einem Mehrfamilien-Neubau wohnt, hat sich vielleicht schon mal gefragt, warum seine Eingangstür nicht über eine Treppe zu erreichen ist. Vielleicht vermisst er sogar, genau wie ich, einen drei- oder vierstufigen Aufgang um anzukommen. Um sich von der Straße abzuheben, das Schloss umzudrehen und in seinem Reich einzutreten. Oder gar um auf halber Strecke Rast zu machen, um sich vom geerdeten Treiben eine Auszeit zu nehmen.
Treppen wirken einladend. Nicht umsonst erreicht man über stufige Verbindungen Orte, an denen man in Gesellschaft ist. Kirchen, Stadien, Schlösser, Museen, Berggipfel, Denkmäler. Zwar verleiht ihnen der Aufstieg eine gewisse Erhabenheit, doch ist es nicht genau diese, die man in der Menge erlebt?
Warum also begehe ich meine Mehrparteien-Obdach nicht über eine Eingangstreppe?