Ja, ich bekenne mich. Gelegentlich sehne ich mich nach einem stinklangweiligen Spießerdasein. Nach einem intakten Verhältnis in einer Großfamilie mit monatlichem Zusammenkommen im elterlichen Heim, der wöchentlichen Salatparade mit den Schwestern und den nächtlichen Psychochrash-Anrufen der Brüder. Nach Pflanzensitten bei den Eltern, während diese auf der jährlichen Kreuzfahrt sind, bunten Kindergeburtstagen der Nichten und Neffen und Versöhnungen nach Streitigkeiten, die mit Sicherheit nicht ausbleiben würden.
Nach einem 9-to-5 Job im Büro mit ausreichender Bezahlung um den Feierabend mit dem Partner im kleinen Häuschen oder der lichtdurchfluteten 120 Quadratmeter Wohnung zu verbringen. Freien Wochenenden für gediegene Treffen mit Freunden im Haus, in Cafés, Bars oder der Lounge gegenüber der Wellness Oase, die die Schwester wärmstens empfohlen hat.
Nach der Vertragswerkstatt, dem Lieblingsrotwein, dem jahrelangen persönlichen Friseur und dem vertrauten Clubhotel.
Aber vor Allem wohl nach Beständigkeit und Geborgenheit!